Veganes Essen in den städtischen Kantinen anbieten

Wir beantragen, der Ausschuss für Klima und Umwelt (AKU) möge im Rahmen der Beratungen zum Aktionsprogramm Klimaschutz (GRDrs 975/2019) folgenden Beschluss fassen:

  1. Maßnahme C 1.1 in GRDrs 975/2019 wird folgendermaßen ergänzt: „Mehr Bio, regional, saisonal und vegan in städtischen Kantinen. In städtischen Kantinen soll künftig ein veganes Gericht anstelle des vegetarischen angeboten werden.“
  2. Die Ergänzung bzw. Änderung folgenden Textes (Ergänzungen und Änderungen sind kursiv hervorgehoben):

„Erhöhung des Bioanteils und des Anteils regionaler und saisonaler Lebensmittel sowie die Einführung eines veganen Gerichts auf der Tageskarte und eine klimafreundliche Ausrichtung in den städtischen Kantinen.

‚Bio. Regional. Saisonal. Vegan. Alle‘… .“

 Begründung:

Der Zusammenhang mit Klima- und Umweltbelastungen durch die Tierhaltung (CO2, Methan, Nitratbelastung in Boden und Grundwasser durch Gülleausbringung) ist längst wissenschaftlich bewiesen. So stammen beispielsweise 18 Prozent der Treibhausgasemissionen aus der Tierhaltung. Studien ergeben ganz klar, dass eine vegane Ernährung im Vergleich zu tierischen Erzeugnissen um einiges umwelt- und klimaverträglicher ist. Zudem hat die Essenswahl auch Einfluss über Stuttgart hinaus. So ist es nicht ungewöhnlich, dass für die Tiere in Deutschland Futtermittel bzw. Kraftfutter genutzt wird (beispielsweise Soja), welches seinen Ursprung aus Regenwaldgebieten hat. Damit trägt die Stadt Stuttgart sehr wohl eine Verantwortung über die Stadtgrenzen und sogar über unseren Kontinent hinaus.

In Deutschland gibt es mittlerweile 1,3 Millionen Veganer; Tendenz steigend. Zudem gibt es eine hohe Zahl an Menschen, die als sogenannte Flexitarier zeitweise auf Fleisch und/oder auf Tierprodukte verzichten. Der Wunsch nach vegetarischem und veganem Essen wurde auch im Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nachgewiesen. In einer Umfrage, welche durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa druchführte, gaben 74 Prozent aller Befragten gaben an, dass sie unter anderem die Verringerung des Fleischkonsums für geeignet halten, die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung zu gewährleisten. Greenpeace ermittelte in einer Umfrage, derzufolge 54 Prozent der Befragten angaben, im Jahr 2019 weniger Fleisch essen zu wollen. Diese Studien zeigen, dass es einen Bedarf für vegetarisches und veganes Essen gibt. Hier könnten die städtischen Kantinen mit gutem Beispiel vorangehen.

Wenn die Stadt Stuttgart den Klimaschutz ernst nehmen möchte, muss auch eine tier- und klimafreundliche Essensauswahl möglich sein, welche durch die Einführung eines veganen Gerichts auf der Tageskarte sichergestellt werden soll. Diese Forderung nach einer ständig verfügbaren veganen Alternative in städtischen Kantinen, wurde bereits 2016 von dem Jugendrat (Nr. 2/2016) eingebracht.