Immer mehr Zumutungen durch S21

Das bestgeplante Projekt „Stuttgart 21“ wankt von einer Hiobsbotschaft zur nächsten. Unklare Finanzierung, unklarer Zeitplan und die fortlaufenden Lügen und Versprechungen der Projektbetreiber – der Ärger mit dem Milliardengrab spitzt sich erneut zu. Die Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs bekommen die Auswirkungen immer stärker zu spüren. Die S-Bahn wird mindestens sechs Wochenenden am Hauptbahnhof unterbrochen sein – am Flughafen soll die Sperrung mehr als ein Jahr dauern. Mehr als zwei Jahre nach Beginn der „vertieften Planung“ für den Bauabschnitt rund um den Flughafen wurde der Öffentlichkeit beichtet, für die Baumaßnahmen müsse man die S-Bahn sperren. So die Sicht der Bahn.

Wie blank die Bahn dabei ist, wird an der Rückfrage deutlich, wie viele Reisende denn davon betroffen seien. Das könne man nicht aus der Hüfte schießen, zumal man einen externen Gutachter damit beauftragt habe – so die S21-Betreiber. Die organisierte Planlosigkeit der Milliardengräber zeigt sich auch bei Fragen nach Dauer oder Kosten einzelner Bauabschnitte. Die Weigerung der Bahn, weder Baubeginn, Zeitrahmen oder Kosten zu nennen zeigt, dass die Betreiber im Blindflug von einer Stolperfalle in die nächste tappen. Unverfroren genug sind die S21-Kommunikatoren auch, um gleich mehrfach darauf hinzuweisen, dass man an eine „sparsame Verwendung von Haushaltsmitteln gebunden“ sei. Daran hat sich die Bahn im Projektverlauf nie gehalten – die nächste Kostensteigerung wird kommen! Und auch die nächsten Zumutungen für die Nutzer_innen des ÖPNV! Am 28. Januar findet ab 18 Uhr vor dem Hauptbahnhof die 450ste Montagsdemo gegen S21 und für Umstieg 21 statt. Referieren werden Arno Luik, Joe Bauer und die Mafia-Expertin Petra Reski.