Streikende Journalist_innen – Demokratie braucht guten Journalismus

Der Wandel der Medienlandschaft stellt Journalistinnen und Journalisten vor große Herausforderungen. „Die klassischen Medien wie vor allem Zeitungen stehen enorm unter Druck. Die Verlagshäuser haben in den vergangenen Jahren fast ausschließlich mit Sparmaßnahmen reagiert – darunter leidet spürbar die Qualität der Berichterstattung, was wiederum die Krise der Zeitungen verschärft“, erklärt Hannes Rockenbauch, Fraktionsvorsitzender von SÖS LINKE PluS. „Die Kommunalpolitik lebt von kritischem Qualitätsjournalismus. Nur so können Zeitungen kompetente Vermittler zwischen Politik und Bevölkerung sein und bleiben“, ergänzt Fraktionssprecher Thomas Adler. „Dafür brauchen Journalistinnen und Journalisten Raum und Zeit – und eben eine angemessene Bezahlung. Wir unterstützen daher die streikenden Journalistinnen und Journalisten und erklären uns solidarisch mit ihnen“, sind sich die beiden Fraktionsvorsitzenden einig.

„Wir erleben in den letzten Jahren einen Niedergang der Debattenkultur, eine zunehmende Politik- Parteien- und Demokratieverdrossenheit. Auch in den Medien sehen wir, dass zunehmend Personalisierung und Skandalisierung betrieben wird und die Berichterstattung an Qualität verliert“, sagt Thomas Adler. „Die Politik braucht Journalistinnen und Journalisten, die auch länger an Themen dran bleiben, die investigativ arbeiten, kompetent und informiert sind – diese hohen Ansprüche können nur erfüllt werden, wenn die Bezahlung, die Ausstattung und die Zeit für diese Arbeit da ist“, sagt Hannes Rockenbauch. Politisch richtig sei es auch, dass die Gewerkschaften der Journalistinnen und Journalisten bessere Gehälter als Anreiz für Berufsneulinge fordern, um die inhaltliche und handwerkliche Qualität zu steigern.