„Selbstverbrennung“

Mit diesem provokanten Titel überschrieb Prof. Schellenhuber, Direktor des Instituts für Klimafolgenforschung und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen seinen alarmierenden Report zu den selbstzerstörerischen Folgen einer ungebremsten Erderwärmung. Wird das 2-Grad-Ziel im Vergleich zum vorindustriellen Niveau verfehlt, droht ein unkontrollierter Klimawandel. Er kommt nach Einschätzung des renommiertesten deutschen Klimaforschers einem kollektiven Suizid gleich. Was in der Wissenschaft längst als gesichert gilt und entschiedenes Handeln erfordert, erschöpft sich in der Politik in warmen Worten oder wird gar als pathetische Rhetorik abgetan.

Die Medien blicken nach Paris, zum Gipfel für ein Klimaschutzabkommen. Bereits 20 Verhandlungen seit der Klimarahmenkonferenz von Rio sind gescheitert. Doch was nun auf dem Tisch liegt, ist nicht annähernd ausreichend, um die globale Gefahr zu bannen. Wir brauchen einen Friedenspakt mit der Natur und ohne ökologische Stabilität gibt es auch keinen geopolitischen Frieden. Ein vollständiger Ausstieg aus der fossilen Kohlenstoffwirtschaft ist notwendig. Das ist eine große Aufgabe für urbane Regionen wie Stuttgart. Hier wird ein Prozess des Strukturumbaus nötig, der alle Verbrauchssektor zukunftsfähig macht. Mit der Vision 2050 im Entwurf für ein Energiekonzept der Stadt, möchte Stuttgart 65 % der Primärenergie einsparen und klimaneutral werden. Dieses Ziel findet unsere volle Zustimmung, muss aber in den kommenden Jahren mit konkreten Maßnahmen unterlegt werden. Konsequent ist deshalb nur ein Prinzip auf das SÖS-LINKE-PluS dringen wird: Ein Klimaschutzvorbehalt für alle politischen Entscheidungen in unserer Stadt.